Das sind wir - Ein landwirtschaftlicher Betrieb im Naturpark Neckartal-Odenwald, der seit 2019 den Grundsätzen der regenerativen Landwirtschaft folgt und inzwischen als Direktvermarkter unbehandelte Lebensmittel für die Menschen in der Region erzeugt

Landwirt und staatl. geprüfter Techniker für Landbau

Hätte mir jemand vor einigen Jahren gesagt, dass ich mal Kartoffeln und Lupinen anbauen und meinen Hof nach den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft betreiben werde – ich hätte es selbst nicht geglaubt. Seit über 10 Jahren leite ich nun in 3. Generation unseren Familienbetrieb und im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass konventionelle Anbaumethoden nicht auf natürliche und langfristig funktionierende Kreisläufe basieren. So habe ich angefangen, mich mit verschiedenen Alternativen zu beschäftigen, und bin dabei auf die regenerative Landwirtschaft gestoßen. Plötzlich wurde ich mit ganz neuen Themen konfrontiert: Humusaufbau, Bodenleben, Pflanzenvitalität… All das kam in meiner beruflichen Aus- und Weiterbildung viel zu kurz! Inzwischen habe ich eine große Leidenschaft dafür entwickelt, meine Böden und Pflanzen gesund zu halten und auf chemische Pflanzenschutzmittel weitestgehend zu verzichten. Jenny hat es außerdem geschafft, mich für die Direktvermarktung zu begeistern. So unterstützen wir den Aufbau lokaler Versorgungsstrukturen und schaffen Transparenz, denn der Verbraucher weiß dadurch ganz genau wo und wie seine Nahrungsmittel erzeugt werden.

Projektmanagerin im Nachhaltigen Tourismus

Vom schönen Schwabenländle über ein kleines Dorf in Italien bis zur bayerischen Landeshauptstadt: In meinem Leben gab es viele Stationen. Auch beruflich bin ich den einen oder anderen Umweg gegangen. Nach einer Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin, zwei Studienabschlüssen sowie mehrere Jahre Berufstätigkeit in der Wirtschaftsprüfung und im Projektmanagement bin ich nun zu meinen Wurzeln zurückgekehrt – der Landwirtschaft. Auf dem Selbstversorger-Hof meiner italienischen Großeltern hatte ich schon als Kind unglaublich viel Spaß! Für meine Brüder und mich gab es dort jede Menge zu entdecken… und natürlich durften wir jedes Jahr bei den großen Ereignissen mithelfen, wie z.B. im Spätsommer bei der Tomatenernte mit anschließendem Einkochen der "passata" (passierte Tomaten) oder im November bei der Ernte und Pressung von vielen, vielen Oliven. Bei Matthias habe ich die Liebe zur Natur und die Wertschätzung für gute und gesunde Lebensmittel nicht nur gesucht, sondern auch wiedergefunden. Und genau das möchte ich später auch unseren Kindern weitergeben.

Ziemlich genau in der Mitte zwischen Heilbronn und Würzburg, am Rande des Naturparks Neckartal-Odenwald und in der Heimatregion des Fränkischen Grünkerns liegt unser kleiner Hof. 2017 haben wir die Tierhaltung aufgegeben und bewirtschaften seitdem einen reinen Ackerbaubetrieb, in dem auch Matthias‘ Eltern noch tatkräftig mitwirken. Neben Weizen, Dinkel, Gerste, Raps und Mais als Hauptkulturen bauen wir auch Kartoffeln sowie verschiedene Leguminosen wie Soja, Klee, Ackerbohnen und Lupinen an. Seit 2019 setzen wir Schritt für Schritt immer mehr regenerative Maßnahmen um, wie z.B. die Flächenrotte zur Förderung und Steuerung der Stoffwechselprozesse im Boden oder die Güllebelebung durch Pflanzenkohle, was zu einer höheren Düngewirkung der Gülle und somit langfristig zu einer geringeren Ausbringungsmenge führt. Da wir (noch) nicht offiziell bio-zertifiziert sind, gilt der Hof derzeit als konventioneller Betrieb. Trotzdem arbeiten wir heute schon nach dem Motto: "Ist der Boden gesund, ist die Pflanze gesund, is(s)t der Mensch gesund".