Unser Hof mit Hofladen in Gerichtstetten  
  100 % Regional von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel  

In einer Hand voll Erde leben mehr Bodenlebewesen als Menschen auf der Welt! Was über Jahrzehnte aus dem Boden ausgelaugt wurde, führen wir wieder zurück, z.B. über unsere Kräuterfermente. Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien sorgen für eine gute Darmflora und einen gesunden Boden


Das Rezept für unsere Kräuterfermente: 1 l Wasser, 3 g Meersalz, 30 ml Zuckerrohrmelasse, 30 ml Effektive Mikroorganismen und mindestens 40 g frische hofeigene Kräuter.

Fermentprodukte sind eines unserer wichtigsten Werkzeuge zur Stimulierung der mikrobiellen Prozesse im Boden. Dadurch wird der Nährstoffverlust bei der Bodenbearbeitung reduziert und der Unkrautkeimung entgegengewirkt. Die Kultur profitiert von nicht auswaschbaren und sofort pflanzenverfügbaren Nährstoffen. Wir stellen unsere Fermente aus Effektiven Mikroorganismen (EMs) her. EM-Lösungen enthalten hauptsächlich Hefen, Milchsäure- und Photosynthese-Bakterien, die zusammen eine probiotische Gemeinschaft bilden und durch ihre Dominanz pathogene Keime verdrängen. Mit ihrer antioxidativen Wirkung halten EMs Fäulnis- und Alterungsprozesse auf und unterstützen die Heilung und Regeneration. Sie sind der Ursprung allen Lebens auf unserer Erde und steuern bis heute jeden lebenswichtigen Vorgang, von der Bodenfruchtbarkeit über die Pflanzengesundheit bis hin zur Nahrungsverdauung.

Mit hofeigenen Kräutern können die Fermente auf die lokale Flora und die betriebsindividuellen Bedürfnissen abgestimmt werden. Dafür sammeln wir ab April Blätter, Stängel und Blüten (aber keine Samen!) von möglichst vielen unterschiedlichen Beikräutern und Wildgehölzen. Auf unseren Flächen finden wir z.B. Brennnessel, Löwenzahn, Beinwell, Kamille, Kletten-Labkraut, Acker-Kratzdistel, Weißen Gänsefuß, Ackerwinde, Schafgarbe, Wegwarte, Stinkenden Storchschnabel, Klatschmohn, Kornblume, Kriechenden Hahnenfuß, Ackerschachtelhalm, Taubnessel, Filz-Klette, Gundermann, Vogelmiere, Acker-Ehrenpreis, Windenknöterich, Schwarzen Holunder, Wildrose, Kratzbeere und noch einige mehr. 

Die Pflanzenteile werden in die Fermente getaucht und geben über einen Zeitraum von 4-6 Wochen ihre Nähr- und Wirkstoffe ab. Werden die Kräuterfermente später ausgebracht, wirkt z.B. der hohe Stickstoffgehalt von Brennnessel und Beinwell wie ein natürlicher Dünger, während die siliziumhaltige Kieselsäure aus Brennnessel und Ackerschachtelhalm vor allem als Fungizid gegen Mehltau dient. Getreu dem Sprichwort „Gegen alles ist ein Kraut gewachsen“ hilft jede Pflanze bei einem anderen Leiden: Schafgarbe gegen Fraßinsektenbefall, Kamille gegen Nematoden, Schwarzer Holunder gegen Wühlmäuse…


Außerdem machen wir uns mit den Kräuterfermenten das Prinzip „Bekämpfe Gleiches mit Gleichem“ zu Nutze und reduzieren damit den Unkrautdruck. Denn jedes Unkraut erfüllt mit der Aufnahme und Ausscheidung bestimmter Stoffe eine ganz spezielle Aufgabe im Boden. Wenn der Boden über die Kräuterfermente die Information erhält, dass gewisse Nähr- und Wirkstoffe bereits ausreichend vorhanden sind, wird der Keimreiz vieler Samen- und Wurzelunkräuter unterdrückt.

In Abhängigkeit von Temperatur und Bodenstruktur werden die Fermente mit Wasser verdünnt und mit einer Aufwandmenge von 50 bis 150 l/ha ausgebracht. Fermente werden hauptsächlich zur Bodenanwendung eingesetzt, z.B. als Lenker für den Flächenrotteprozess bei der Einarbeitung von frischer Pflanzenmasse oder für die Auflösung von Verdichtungen bei der Unterbodenlockerung. Im Obst- und Gemüseanbau können Fermentprodukte auch über die Bewässerung in den Boden gebracht werden, so fördern sie die Durchwurzelung, regen das Wachstum an und entziehen Schädlingen die Lebensgrundlage. Eine Blattanwendung ist ebenfalls möglich: Die Spritzung von Fermenten zusammen mit Komposttee stärkt die Zellen an der Blattoberfläche und unter-stützt die natürlichen Abwehrfunktionen der Pflanze. Unsere selbst hergestellten Fermente mit und ohne Kräuter setzen wir hauptsächlich zur Stabilisierung und Vitalisierung von Kreuzblütlern (Raps), Leguminosen (Luzerne und Sojabohnen) und verschiedenen Obst- und Gemüsearten ein.



 
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