Bodenleben fördern - aber wie? Wir "füttern" unseren Boden mit viel frischer Pflanzenmasse, die von Millionen hungriger Mikroorganismen innerhalb weniger Tage zersetzt wird. So erhalten wir auf einfache und kostengünstige Weise einen natürlichen Dünger
Die Zwischenfrucht wird mit Fermenten besprüht und dann mit der Ackerfräse in den Boden eingeschält. Dabei entsteht viel Feinboden für die Bildung von Ton-Humus-Komplexen.
Nahrung, Feuchtigkeit und Temperatur steuern den Ablauf vieler Stoffwechselprozesse im Boden. Verändern sich diese Faktoren, z.B. wenn die Temperatur sinkt oder nicht genügend Nahrung zur Verfügung steht, läuft der Stoffwechsel nicht mehr optimal ab. Fehlt einer der Faktoren komplett, kommen diese Prozesse zum Stillstand.
Bei der Flächenrotte mit Fermenteinspritzung wird die frische, grüne Pflanzenmasse von Untersaaten oder Zwischenfrüchten flach und locker in den Boden eingearbeitet. Mit der richtigen Technik entsteht dabei viel Feinboden, der für eine möglichst große Kontaktfläche zwischen der Pflanzenmasse und dem Boden notwendig ist. Die großen Mengen an Grünmaterial kurbeln den Stoffwechsel der Bodenmikroben mit schnell verfügbarer Energie aus Zucker-, Fett- und Eiweißstoffen an und sind innerhalb kurzer Zeit (etwa 10-14 Tagen) abgebaut. Durch die Zugabe von Fermenten wird die mikrobielle Aktivität unterstützt und die Verstoffwechselung läuft deutlich schneller und besser ab.
Die Flächenrotte mit Fermenteinspritzung ist mit der Verdauung im Kuhmagen vergleichbar und kann in tierlosen Betrieben die Düngung mit Gülle ersetzen. Der Unterschied zum Einsatz von Wirtschaftsdüngern oder der Flächenkompostierung ist der hohe Gehalt an leicht umsetzbaren organischen Stoffen in der Grünmasse. Durch den schnellen Abbau werden viele Huminstoffe gebildet, was mit der Zeit an einer dunkleren Farbe und krümeligeren Struktur des Bodens erkennbar ist.
Für ein gesundes Pflanzenwachstum sind Huminstoffe deshalb wichtig, weil sie Schwermetalle binden, die Aufnahme von Spurennährstoffen unterstützen und die Kultur mit Stickstoff, Schwefel und Phosphor versorgen. Außerdem sind sie ein wichtiger Bestandteil von Dauerhumus und bilden sogenannte Ton-Humus-Komplexe, die die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Ein zu kalter Boden verlangsamt den Rotteprozess, die Nährstoffe verpuffen und es werden keine Huminstoffe gebildet. Voraussetzung für einen funktionierenden Rotteprozess ist deshalb eine Bodentemperatur von mindestens 6°C, häufig am Aufblühen der Forsythie erkennbar. Bei niedrigeren Temperaturen sind nur wenige Mikroben aktiv, die – wenn sie zur falschen Zeit gefördert werden – in der Folgekultur Krankheiten auslösen können.
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