Komposttee statt Fungizid - Wir stärken unsere Pflanzen mit selbst hergestelltem Komposttee, so werden sie widerstandsfähiger gegen viele Krankheiten. Zudem bleibt deren Stoffwechsel auch in Stresssituationen aktiv, wodurch wir hohe Ertragseinbußen aufgrund von Hitze- und Trockenstress vermeiden können
Der Wirbel saugt den Sauerstoff aus der Luft in den Komposttee und hält den aeroben Prozess aufrecht. Die Drehrichtung im Uhrzeigersinn fördert die Blatt- und Fruchtbildung.
Bei der Herstellung von Komposttee werden Mikroorganismen aus dem Kompost gefiltert und vermehrt. Zuckerrohrmelasse, Gesteinsmehl, Malzkeimlinge und Huminstoffe fördern und lenken die Vermehrung. Komposttee wird mit Wasser verdünnt und ist sowohl für die Boden- als auch für die Blattanwendung geeignet. Er wirkt als Katalysator für lebenserhaltende und stärkende Prozesse im Boden und in der Pflanze. Langfristig wird dadurch die Nährstoffverfügbarkeit verbessert, die Umwandlung von Pflanzenresten in Humus unterstützt, die Wasserspeicherfähigkeit erhöht, die Kommunikation zwischen Pflanze und Boden verstärkt und ein größeres Wurzelwachstum angeregt, was die Kultur widerstandsfähiger gegen vielerlei negative Umwelteinflüsse macht.
Der Brauvorgang dauert ca. 24 Stunden und verläuft nur bei einem hohen Gehalt an gelöstem Sauerstoff optimal. Das erreichen wir, indem wir die Flüssigkeit über die gesamte Zeit in eine Spiralbewegung versetzen und damit einen Wirbel erzeugen, der den Sauerstoff aus der Luft in den Komposttee saugt. Wenn die Schaumbildung zurückgeht, ist der Vermehrungsprozess abgeschlossen und der Tee muss innerhalb von 4 Stunden mit der Feldspritze ausgebracht werden. Da UV-Strahlung eine abtötende Wirkung auf bestimmte Mikroorganismen haben kann, sollte die Ausbringung nur am frühen Morgen, am späten Nachmittag oder an bewölkten Tagen erfolgen.
Damit Pflanzen und Bodenleben überhaupt auf die Vitalisierung reagieren, braucht es eine Bodentemperatur von mindestens 6°C. Außerdem sollte der Tag länger als die Nacht sein, damit den Pflanzen ausreichend Licht für die Steigerung der Photosynthese-Leistung zur Verfügung steht (ab Ende März bis Ende September). Die beste Wirkung entfaltet der Komposttee kurz nach dem Auflaufen der Bestände, damit die jungen Pflanzen von Beginn an gestärkt werden. Danach kann die Kultur alle 2-3 Wochen mit dem Tee behandelt werden, vor allem aber nachdem die Pflanzen Stressfaktoren ausgesetzt waren, wie z.B. großer Hitze oder Kälte, Hagel, Schädlingsbefall, Nährstoffmangel und mechanischen Belastungen oder Verletzungen.
Bei der Ausbildung der Ertragsfaktoren, wie beim Raps die Blütenbildung und beim Getreide das Ährenschieben, kann eine Kompostteebehandlung auch vorbeugend durchgeführt werden, um Stress in dieser wichtigen Phase von vornherein zu vermeiden. Die letzte Blattanwendung sollte spätestens 3 Wochen (bei Blattgemüse 12 Wochen) vor der Ernte erfolgen. Bei der Bodenanwendung bringen wir je nach Bedarf 30-100 l/ha aus, bei der Blattanwendung sind es 30-50 l/ha. Dabei orientieren wir uns an dieser Faustregel: Niedrige Aufwandmengen wirken schnell und kurz, hohe Aufwandmengen hingegen wirken langsam, aber über einen längeren Zeitraum.
Das Präparat ist kein Dünger, sondern ein Vitalisierungsmittel und kann somit nicht überdosiert werden. Höhere Konzentrationen oder häufigere Anwendungen als empfohlen können zu starkem Wachstum führen, aber den Pflanzen keinen Schaden zufügen. Mit der Zeit stellt sich im Boden ein natürliches Gleichgewicht ein, das mit einigen wenigen Anwendungen im Jahr erhalten bleibt. Je nach Kultur und Bedarf kann der Komposttee auch zusammen mit Fermenten, Zuckerrohrmelasse, mineralischen Zusätzen oder Spurennährstoffen ausgebracht werden.